Im Namen der Freiheit – Theaterversammlung in Halle

„Menschlich, aber niemals Mensch?“ – unter diesem Titel fand am 17. September am neuen Theater Halle die zweite Theaterversammlung des Projekts „Im Namen der Freiheit“ statt. Als wissenschaftlicher Referent war der KI-Philosoph Joscha Bach geladen. Den künstlerischen Impuls lieferten die Schauspielerin Katharina Brankatschk, der Schauspieler Harald Höbinger und der Pianist Ilya Friedberg. Moderiert wurde die Veranstaltung von Geraldine de Bastion.

Theater trifft auf Hörsaal

Nach einem szenischen Auftakt von Katharina Brankatschk und Harald Höbinger, der den faustischen Konflikt um den Sinn der Wissenschaft als eine Frage von Konditionierung des Bewusstseins interpretierte, betrat der KI-Forscher Joscha Bach die Bühne und begeisterte das Publikum mit einem komplexen, 40-minütigen Vortrag, der die klare Unterscheidung zwischen Mensch und Maschine auf der Basis von Bewusstsein und Geist als einem agentischen Strukturprinzip schrittweise demontierte.

Bach ist ein weltweit geschätzter Experte für Künstliche Intelligenz. Als Kognitionsforscher reizt ihn die KI, um den menschlichen Geist zu erforschen. Bestens im Silicon Valley vernetzt, hat er tiefen Einblick in führende Entwicklungslabore.
Erholung und weitere Anregung für den Geist lieferte dazu der Berlin-based Pianist Ilya Friedberg von der Bach-Gesellschaft mit der letzten Fuge von Johann Sebastian Bach – Johann Sebastian Bach ist tatsächlich ein Vorfahre des Wissenschaftlers Bach.

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Das Publikum diskutiert auf der Bühne

In der anschließenden Fishbowl-Debatte ergriffen die Besucherinnen und Besucher die Chance, Bachs Impulse aufzunehmen und weiter zu diskutieren. Bach zeigte sich als Generalist und versiert in den verschiedenen Disziplinen Geschichte, Kognitionswissenschaften, Philosophie und Informatik. Der Bezug zur Freiheit wurde in den Gesprächen darüber hergestellt, dass in der KI-Forschung ein begleitendes Denken über Ethik wichtig ist. Das wiederum – und das war Konsens – brauche eine gesellschaftliche Debatte.
Bach stellte zudem auch einen Bezug zur Entwicklung des Planeten durch die Klimakrise her, indem er das Bild prägte, die (westliche) Welt lebe gegenwärtig wie auf der Titanic: Dies sei zwar ein bequemer Ort, elementare Bedrohungen durch Eisberge bzw. durch den Klimawandel oder den Populismus würden aber nicht als solche wahrgenommen.

Die große Spanne der Themenfelder, die die KI berührte, wurde dann auch in den anschließenden Tischgesprächen bedient, bei denen Computer-Interessierte, Bildungsbürger- und Bildungsbürgerinnen, junge Pflegekräfte, Nachrichtentechniker und andere Personengruppen angeregt miteinander ins Gespräch kamen und ihre Gedanken austauschten.

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Fotos: Anna Kolata