Im Namen der Freiheit – Auftakt der Theaterversammlungen

Unter dem Motto „Hoffnung als treibende Kraft“ fand am 03. Juli der Auftakt der Theaterversammlungen des Projekts „Im Namen der Freiheit“ im Deutschen SchauSpielHaus in Hamburg statt. Ziel der Veranstaltung war es, miteinander ins Gespräch zu kommen und sich über die unterschiedlichen Vorstellungen von Freiheit vor dem Hintergrund des Klimawandels auszutauschen. Unter der künstlerischen Leitung der Theatermacher Thorleifur Örn Arnarsson und Uwe Gössel erlebten die Besuchenden einen Abend, der Wissenschaft und Kunst vereinte.


Spielpartner Kunst und Wissenschaft

In der Begrüßung durch das Projektteam, zu dem neben Uwe Gössel und Thorleifur Örn Arnarsson auch Thorsten Logge vom Fachbereich Public History der Universität Hamburg zählt, betonte Arnarsson, dass sich auf der Bühne das Rationale der Wissenschaft und das Herz verbinden. Cordula Kleidt, Leiterin des Referats für Wissenschaftskommunikation im BMBF, betonte die Bedeutung der Kunst für den Austausch von Wissenschaft und Gesellschaft.

Moderiert wurde der Abend von Shelly Kupferberg. Die musikalische Begleitung übernahm Gabriel Cazes. Die Bühneninszenierung setzten die beiden Schauspielerinnen aus dem Ensemble des Schauspielhauses Bettina Stucky und Linn Reusse um.

Die Freiheit von morgen – eine Frage von heute

Andri Snær Magnason gab den Impuls für den Abend: Gemeinsam mit Bettina Stucky und Linn Reusse inszenierte der isländische Autor sein jüngstes Werk „Wasser und Zeit“ als Lecture Performance. Unter der Leitfrage „When is someone still alive that you love” zog sich der rote Faden seiner Familiengeschichte durch diesen ersten Teil des Abends. Die Veränderungen, die der Klimawandel bis heute in der Umwelt ausgelöst hat und in Zukunft weiter auslösen wird, setze er ins Verhältnis mit den in dieser Zeit lebenden Generationen. Wissenschaftliche Fakten brach er auf ihre Essenz herunter und fragte immer wieder: Welche Zeiten werden Menschen, die wir heute lieben, noch erleben? Wie wird das Klima dann sein? Jede und jeder sollte sich diese Frage vor Augen halten, um anschließend ins Handeln zu kommen.

Auftritt: Publikum

In der anschließenden Fishbowl-Diskussion waren die Besucherinnen und Besucher gefragt, selbst Teil des Bühnengeschehens zu werden und mit Wolfgang Lucht, Erdsystemanalytiker am Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung, Thorleifur Örn Arnarsson und Andri Snær Magnason ins Gespräch zu kommen.

Die Besuchenden berichteten in ihren Beiträgen u.a. über die Arbeit mit Jugendlichen, den Handlungsdruck, den die jüngere Generation verspürt, und dass auch die älteren Generationen Teil der Veränderung sein müssen. Auch die Frage, warum wir nichts tun, obwohl wir wissen, was geschehen wird, wurde gestellt.

Wolfgang Lucht, der als Physiker Mitglied des Sachverständigenrats für Umweltfragen der Bundesregierung ist, gab zu bedenken, dass wir nicht nur darüber nachdenken müssten, was wir tun könnten, sondern auch darüber, womit wir aufhören müssen.

Noch bis in den späten Abend tauschten sich die Anwesenden bei sogenannten Tischgesprächen zu Hoffnungen, Sorgen, Wünschen und Ideen aus.


Weitere Infos

Die Veranstaltung im Deutschen SchauSpielHaus setzte den Startschuss für sechs weitere Theaterversammlungen mit jeweils anderen Themenschwerpunkten in großen Theater- und Opernhäusern in ganz Deutschland. Die nächsten Versammlungen finden am 17. September im neues theater Halle, am 21. September im Staatstheater Cottbus und am 8. Oktober 2024 in der Oper Frankfurt statt.

Medienberichte

Über die Theaterversammlung berichten beispielsweise NDR Kultur, Deutschlandfunk, Heute in Hamburg sowie der Kulturlotse

Fotos: Sinje Hasheider