Theaterversammlung

Der Klang von Freiheit und Mitgefühl

08.10.2024
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20:00 Uhr
Oper Frankfurt
Blick auf die geschwungenen Sitzreihen eines antiken Amphitheaters, farblich bearbeitet in violett und mit einem pinken grafischen Element, das diagonal über das Bild verläuft. Die Struktur der Sitzreihen erzeugt ein Muster aus horizontalen Linien und Kurven, das einen Eindruck von Tiefe und Historie vermittelt.
Der Klang von Freiheit und Mitgefühl
Datum: 08.10.2024
Uhrzeit: 20:00 Uhr
Oper Frankfurt
60311 Frankfurt am Main
Willy-Brandt-Platz
Über die Veranstaltung

Der Klang von Freiheit und Mitgefühl

Wissenschaft trifft Musik, tanzenden Körper und Gesellschaft

Mit: Prof. Dr. Tania Singer, Hirnforscherin und Wissenschaftliche Leiterin der Forschungsgruppe Soziale Neurowissenschaften bei der Max-Planck-Gesellschaft Berlin, Raphael Moussa Hillebrand, Choreograf, Tänzer und Aktivist, sowie Yves Saelens (Tenor) und Magdalena Hinterdobler (Sopran), Sänger und Sängerin an der Oper Frankfurt.
Eintritt frei.

„Für unsere Freiheit!“ Gibt es einen Slogan, der häufiger und nachdrücklicher ins Feld geführt wird? In heißen Erregungswellen tobt der Streit besonders heftig dort, wo Menschen einander nicht mehr kenntlich werden, in der Anonymität der Sozialen Medien.
Wo findet „Freiheit“ eigentlich genau statt? Wo hat sie ihren Sitz? Das hat nicht nur Descartes und die Philosophinnen und Philosophen vor und nach ihm interessiert, sondern auch die Naturwissenschaften gestern und heute. Die Hirnforscherin Tania Singer sieht Freiheit dort verwirklicht, wo wir Menschen uns begegnen, uns umeinander sorgen und diese Fähigkeit üben und erweitern: Indem wir unsere „Sozialen Emotionen“ trainieren. So, wie wir Muskeln trainieren.
„Empathie“, sagt sie, „das ist Resonanz zwischen Menschen“. Mit diesem musikalischen Wort beschreibt die hochdekorierte Neurowissenschaftlerin, was im Gehirn passiert, wenn wir Mitgefühl („compassion“) mit anderen Menschen empfinden: Neuronen pulsieren im Gleichtakt.
Etwas Ähnliches passiert in unseren Gehirnen, wenn wir Menschen auf der Bühne erleben. Wenn wir mitempfinden, wie sie tanzen, singen, spielen.

Dem Impuls der Wissenschaftlerin antwortet Raphael Moussa Hillebrand, Choreograf, Tänzer und Aktivist, mit einer künstlerischen Intervention und einer praktischen Einübung in Empathie mit dem Publikum. Gerahmt wird der erste Teil des Abends mit musikalischen Ausschnitten aus der Oper „Der Prinz von Homburg“ von Hans Werner Henze.
Wissenschaft und Kunst im Dialog bereiten das Feld für das gemeinsame Nachdenken und Diskutieren mit allen Besucherinnen und Besuchern in vielfältigen Gesprächsformaten wie „Fishbowl“ und Tischgesprächen in den Foyers. Im kommunikativen Miteinander wird das Theater zum gemeinsamen Denk- und Gesprächsraum, in dem – jetzt und hier – Freiheit geübt, „performt“ wird. Als Ort des öffentlichen Aushandelns, ganz in der Tradition des europäischen Theaters.