Hoffnung als treibende Kraft
Hoffnung als treibende Kraft
Eine Theaterversammlung IM NAMEN DER FREIHEIT
mit Andri Snær Magnason, Thorleifur Örn Arnarsson und Mitgliedern des Schauspielhaus-Ensembles
Der isländische Autor und Wissenschaftler Andri Snær Magnason beschreibt, wie schwierig es ist, sich die Folgen des Klimawandels vor Augen zu führen: „Ich spüre das Rauschen in mir. Wie all diese Begriffe ein schwarzes Loch bilden, das ich nicht begreifen kann, weil die schiere Masse jegliche Bedeutung verschluckt.“ Versauerung der Meere, Rekordhitze, Dürren, Gletscherschmelze, Massenaussterben – „es ist, als würden wir den Lärm eines Vulkanausbruchs aufzeichnen.“
Um zu verstehen, was auf die Menschheit und das Leben auf dem Planeten Erde zukommt, müssen wir neue Worte, eine neue Sprache finden.
Für die Bühne des Schauspielhauses entwirft Andri Snær Magnason zusammen mit dem Regisseur Thorleifur Örn Arnarsson eine Zukunftserzählung der Hoffnung, ausgehend von alten, zeit- und weltumspannenden Mythen. Ihr Kraftkern ist das Erzählen von Geschichten. Sie entfaltet ein neues Verständnis von Zeit als Ausdruck menschlicher Freiheit und verbindet die Sprache der Wissenschaft mit der Sprache des Herzens.
Dem performativen Akt antworten künstlerische Impulse des Schauspielhaus-Ensembles. Wissenschaft und Kunst im Dialog bereiten sodann das Feld für das gemeinsame Nachdenken und Diskutieren mit allen Besucherinnen und Besuchern in vielfältigen Gesprächsformaten.
Im Zuhören und kommunikativen Miteinander wird das Theater zum gemeinsamen Denk- und Gesprächsraum, in dem jetzt und hier Freiheit geübt und „performt“ wird. Als Ort des öffentlichen Aushandelns, ganz in der Tradition des europäischen Theaters. Wenn es gelingt, das Narrativ über die globale Erwärmung in ein Narrativ über die Möglichkeiten des Handelns zu verwandeln, kann die Neugestaltung des Systems, in dem wir leben, zum Anlass werden, die Kräfte der Phantasie, der Kreativität und damit der Hoffnung freizusetzen.
Freiheit steht von vielen Seiten unter Druck: Durch Populismen und aggressive Nationalismen, die ihre Wirkung durch sozial-digitale Technologien potenzieren. Durch Klimawandel, Kriege, ökonomische Krisen. Dieser Abend ist Auftakt des Projekts „Im Namen der Freiheit“ der Universität Hamburg. Mit seiner Reihe von öffentlichen Theaterversammlungen reflektiert und stiftet es Debatten darum, was Freiheit ist. Das Projekt ist initiiert und wird durchgeführt von einem interdisziplinären Team des Arbeitsfeldes Public History geleitet von Prof. Dr. Thorsten Logge und den freien Theatermachern Thorleifur Örn Arnarsson und Uwe Gössel. Es wird im Wissenschaftsjahr 2024 – Freiheit durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert.
Mit: Andri Snaer Magnason, Thorleifur Örn Arnarsson, Gabriel Cazes , Shelly Kupferberg (Moderation), Bettina Stucky, Linn Reusse